Mannschaftskampf-Spielsysteme

[Footsteps]

Ich bin der Meinung, die bestehenden Mannschaftskampf- Spielsysteme taugen alle nichts. Hat vielleicht irgend jemand Lust an einer theoretischen Diskussion über Spielsysteme? So wie strukturier ich das jetzt am besten...


Erstmal meine MEINUNG zu einigen Aspekten:

Ich bin davon überzeugt es zu viele Spielsysteme gibt, viel zu viele.
Optimalerweise gäbe es nur eines.

Ich denke das "Centercourt- Prinzip", also das Spielen auf nur einem Tisch, ist grundsätzlich eine gute Sache.

Ich denke, ein Mannschaftskampf muss definitiv das Doppelspiel beinhalten.

Ich denke, ein Mannschaftskampf muss so gestaltet sein, das die Anteile am Ergebniss möglichst gleichmäßig auf alle Akteure verteilt werden.

Ich denke die Zahl der Mannschaftsmitglieder sollte relativ hoch sein.

[Fastest115]

Ich denke das man mit einem einheitlichen System nicht hinkommt, da man zwischen Profi und Freizeitsport unterscheiden muss.

Wenn man zb nur auf einem Tisch spielt und jeder Akteur macht da wie bei Olympia 2 Spiele ist das für Zuschauer ok und jeder Spieler hat auch die gleiche Bedeutung. Denn jeder kann zu 2 Punkten beitragen usw.

Das System ist allerdings für einen Freiteitspieler völlig uninteressant weil er dann evtl wie zb Steger oft nur ein Doppel bestreitet und kein Einzel. Dafür ist in der Kreisklasse zb die Centercourtatmosphäre relativ unwichtig, weil man ja fast keine Zuschauer hat in den meisten Fällen und die paar die dasind haben auch mit 2 Tischen kein problem weil sie oft dann Vater Bruder Freundin usw von einem Spieler sind und meist dann bei dem gucken und der 2. Tisch egal ist.

Das nächste Problem ist dann der Zeitfaktor. Wie lange soll ein Spiel sein für die Zuschauer und für die Spieler (im Freizeitbereich)
Auch da wird ein einheitliches Spielsystem nicht allen gerecht werden. Die einen Zuschauer sagen: Für ne Stunde spiel fahr ich doch nicht 100 km zum Buli spiel. Die anderen Sagen ja aber wenn es 4-5 Stunden dauern kann ist mir das zu lang. Wobei das natürlich bei ner WM oder Olampia oder so schon wieder anders ist als nen BUli Spiel. Da fährt man morgens um 10 hin und freut sich das bis abends um 10 gespielt wird und da ist einem auch egal ob man dann in der zeit 4 Spiele a 3 stunden guckt oder 12 Spiele a 1 Stunde (war zb zuletzt bei der Mannschafts WM in Dortmund nen paar tage).

Und bei den (Freizeit) Spielern ist es genau das gleiche: Die einen Wollen möglichst vielö spielen, die anderen sagen das Spiel darf aber normal nicht länger als 3 Stunden dauern weil man dann wenn man abends in der Woche spielt zu spät nach hause kommt bzw danach nichts mehr gemeinsam machen kann. Der nächste möchte auch gerne die Spiele seiner Mannschaftskollegen verfolgen, anfeuern und coachen.

Dazu dann weitere Dinge die man beachten muss wie soziale komponenten , Kallenkapazitäten usw.

Fazit: man wird keine Mannschaftsysteme finden die
a) Sowohl Freizeit wie auch Profibereich gleichermassen zufrieden stellen
b) Auf die ganzen Problematiken im Freizeit und auch Nachwuchsbereich die jeweiligen regionalen, geschlechtlichen, altersbedingten und anderen bedürfnisse großteils befriedigen-und erstmal rauszufinden was die breite Masse überhaupt will und warum wird sicher auch schwierig...

[Rudi Endres]

Grundsätzlich stimme ich Footsteps zu. Wären da nicht die Probleme vor Ort.

Der Trend geht zu kleineren Mannschaften. Der Nachwuchs fehlt. In unserer Region wird künftig bis einschließlich Kreisliga mit Viererteams gespielt. Einige wenige Vereine betreiben eine gute Jugendarbeit, wenn auch mit einem sehr hohen personellen und finanziellen Aufwand. Diese Möglichkeiten haben die wenigsten Vereine. Einige Vereine spielten jahrelang in Dreiermannschaften in den regionalen Freizeitligen und haben so überlebt und dann einen Neuaufbau gestartet. In meinem Heimatort gab es früher sieben Vereine. Zwei sind übrig geblieben. Die anderen konnten keine Sechsermannschaft mehr bilden und lösten sich auf.
Fusionen oder SG's kommen einer Auflösung gleich, denn meist wird früher oder später ein Standort geschlossen.

[kaibeermann]

Ich denke auch, dass es letztlich zwei Möglichkeiten gibt: weiter wie bisher mit Sechsermannschaften bis zum "geht nicht mehr" oder Umstieg auf Viererteams, am besten mit drei Einzeln für jeden Spieler.

[Footsteps]

Ich denke dabei auch an EM, WM, Olympia, World Cup.

Was ich am Olympia- System beispielsweise extrem schwach finde ist:

1. Der dritte Mann (Bastian Steger) spielt in einem Match um Bronze nur ein Doppel.
2. Der nominell schwächste Spieler (Bastian Steger) müsste im alles entscheidenden Spiel beim Stand von 2:2 antreten.


Was haltet ihr von nur 2 Gewinnsätzen im Profibereich? (Dafür mehr Spiele...)

[masl83]

Punkt 2 stimmt so nicht. er kann auch das 4. Spiel machen, kommt auf die Aufstellung drauf an.

[Fastest115]

Zitat von kaibeermann

Ich denke auch, dass es letztlich zwei Möglichkeiten gibt: weiter wie bisher mit Sechsermannschaften bis zum "geht nicht mehr" oder Umstieg auf Viererteams, am besten mit drei Einzeln für jeden Spieler.

1. Ich denke das ist auch regionabhängig. Bei Rudi scheint es mit 6er teams nicht zu gehen. Viele kleine vereine die keine 6er zusammen bekommen und aussterben. Hier im WTTV mit Ballungsgebieten wie Ruhrgebiet, Köln Düsseldorf usw ist das gegenteil der Fall. Es gibt meist große vereine die mehr als eine Mannschaft haben. 6er Mannschaften kein Problem. Dort gibt es dann meist eine "Hobbyliga" mit verschiednen Namen in der mit 4er Teams gespielt wird. Entweder für solche Problemvereine die keine 6 zusammen bekommen oder für Vereine die hinten nen paar Leute über haben die noch spielen wollen...

2.4erteams hat einige Nachteile.
Zb ist je kleiner die Mannschaft ist der Begriff Mannschaft immer weniger zutreffend.
Ich spiele im Betriebsport auch mit 4er Mannschaft.
Was mich am meisten stören würde als Spieler als auch als Mannschaftsmitglied:
Fast keiner guckt mehr bei meinem Spiel zu-da kann ich gleich Einzelturniere spielen
Ich kann mir die Spiele meiner Kollegen nicht angucken/coachen (zb wenn Jugendliche dabei sind)/ anfeuern. Das ist Systembedingt so. 2 Spielen immer. Einer ist als SR tätig der vierte hat gerade frei und ist dann meist anderweitig beschäftigt. Und wenn ich dann am Tisch 1 das Spiel von einem Kollegen gucke/coache und das länger dauert ist es wahrscheinlich das ich in der Endphase dann gerade an Tisch 2 gebeten werde zum Spielen oder zählen.
Dazu wird es in eingen Verein zu massiven Hallenbelegungsproblemen kommen, wenn die gleichen Spieler die vorher voll in 6er Teams gespielt haben nun voll in 4er Teams spielen müssen/sollen/dürfen.
4er teams ist also für mich keine Lösung wenn 6er funktioniert.
Dazu würde es dann bei der Umstellung von 4er auf 6er Teams massive Probleme geben mit Klasseneinteilung und Mannschaftsaufstellungen.
Auch so wären Mannschaftswechsel natürlich in Zukunft häufiger. Srich evtl spielt man in einem Jahr mit seinen Kumpels zusammen und im nächsten Jahr mit 3 anderen. Stichwort TTR und immer geringer werdende Toleranzen.

Also ich würde bei 4er Mannschaften aufhören oder zusehen in eine Mannschaft zu kommen, wo sich alle 4 super verstehen (evtl auch immer zuscheuer dabei haben die auch mal zählen können) und die dann zur Not mit SPVs immer zusammen zu halten

3. Ist 4er Mannschaft im Freizeitsport zur 6er Mannschaft eine mögliche Alternative. Aber hier soll es ja eine einheitliche Lösung für alle geben und für Olympia WM Bundeliga usw taucht 4er Mannschaft mit 3 Einzeln je spieler sicher nicht wirklich bzw da wird sich kein verantwortlicher drauf einlassen (Kosten für Spieler, Belastung, Dauer des Spiels TV untauglich usw)

meine alternative wäre folgende:

Im Profisport also zb Olympia Buli und co. 3er Mannschaft an einem Tisch nach Pokalsystem. also 3 einzel ein Doppel 3 einzel

Im Freizeitsport eine Doppel-3er Mannschaft. Also 2 3er Mannschaften A/B die nach dem Pokal System spielen , spielen als eine 6er Mannschaft gegeneinander. Das an 2 Tischen.

[Rudi Endres]

Zitat von Fastest115

Im Freizeitsport eine Doppel-3er Mannschaft. Also 2 3er Mannschaften A/B die nach dem Pokal System spielen , spielen als eine 6er Mannschaft gegeneinander. Das an 2 Tischen.

Die Dreiermannschaften im Regionsfreizeitsport fühlen sich durchaus als Mannschaften. Das Spielniveau ist vergleichbar der gehobenen Kreisliga bis 3. Kreisklasse (je nach Liga). Bei knappem Ergebnis macht jeder drei Einzel. Und es wird ein Doppel gespielt.
Mit vier Spielern hätten einige dieser Gruppen bereits ein Problem. Zudem spielen sie meist in privaten Spiellokalen, die die üblichen Anforderungen nur z.T. erfüllen.
Vereinzelt entstanden aus solchen Gruppen Vereine. Man sollte sie daher nicht gering achten. Leider sind vor zwei Jahren etwa 30 Mannschaften aus unserem Verband ausgetreten und spielen nun unter eigener Regie.
Auch dürfen die "Freizeitler" offiziell nicht an Ranglisten und Meisterschaften teilnehmen, was erstens den TTR-Wert verfälscht und zweitens Austritte begünstigt.

[meierle2000]

ich stimme vielem zu!

a) es muss tatsächlich zwischen Profis und Freizeit unterschieden werden (wo beginnt "Profis"?)
b) Aus meiner Sicht müssen 6-er Teams bleiben, sonst geht der Schwund noch weiter!
c) ob bei Profis auf 1 oder 2 Tisch, mit Dreier- oder Viereteams gespielt wird, wurde so oft getestet, dass es schon richtig nervt.
d) Doppel gehört zum Teamsport unbedingt dazu!
e) ich würde mir im Freizeitsport wünschen, dass alle Spieler in einem Match gleich oft zum Einsatz kämen.

[Fastest115]

Stimme dir bei a-d voll zu.

Bei e ist einfach die Problematik:
Alle gleichviel spielen bedeutet System durchspielen egal wie es steht

Das hat 3 Dinge zur Folge:

1. Wenn es 9-0 steht (Beispiel 6er System) dann haben die folgenden Spiele keine Bedeutung mehr, da die eine Mannschaft nicht mehr gewinnen kann bzw nen Punkt holen. Die folgenden 7 spiele werden dann oft locker drauf los gespielt, weil es um nichts mehr geht. Vieleicht schenkt auch der eine oder andere der keinen Bock mehr hat (schlechten Tag, verletzt, müde) auch direkt ab. Das einzige worum es noch geht könnte der TTR Wert sein. Aber auch da kann man dann X unschöne Szenarien erleben...
2. Wenn man die Spiele so wertet wie sie dann gespielt sind zb das ein 16-0 eben mehr wert ist als ein 9-7, dann kann es passieren das eine Mannschaft jedes Spiel gewinnt aber nicht Meister wird...und deswegen kann man dann zb auch evtl nicht mal nem Jugendlichen an 6 ne Chance geben weil es dann eben nicht egal ist ob man 9-0 oder 9-2 gewinnt sondern vieleicht entscheidend ist ob man 16-0 oder 13-3 gespielt hat.
3. Die Zeit Problematik: Es gibt Kreise da sind Spiele in der Woche abends 20 Uhr. Wenn das Spiel dann mal 8-8 ausgeht ok dann dauert es eben auch mal bis 24 Uhr und dann macht man das vieleicht auch noch weil es spannend und wichtig ist. Aber wenn man jede Woche dann schon weiß das man bis 23 Uhr mindestens spielt und das weil man bis 16-0 da rumspielt, dann werden da viele keine Lust zu haben und dann eben auch das Spiel abbrechen. Auch kann man danach nichts mehr unternehmen, was man bei nem 9-2 um 22 Uhr noch könnte (was essen, nen Getränk nehmen usw)

Deswegen würde ich in dem Punkt widersprechen und nur damit alle gleichviel spielen kein Durchspielen befürworten.

Was man theoretisch machen könnte, wenn man übers Jahr alle zu ähnlich viel spielen bringen will ist: Der 2. Durchgang der Einzel Paarkruze könnte in der Reihenfolge ausgelost werden. Also das das obere PK auch mal als letztes spielt usw. Aber auch das ist in der Praxis dann sehr kompliziert usw. (wenn man sieht wie oft schon Mannschaften die Doppelaufstellung nicht hin bekommen...)