Kopfsache: Probleme gegen schwächere Gegner

[Numbsi]

Hi Leute

Wenn ich auf einem Turnier gegen einen sehr viel schlechteren Gegner spiele, dann will ich ihn nicht "wegschiesen" weil ich dass irgendwie unhöflich finde...

Dann lass ich ihn meistens mitspielen... aber dann habe ich das Problem, dass ich das Spiel danach nicht mehr spielen kann weil ich mich so ans mitspielen lassen gewöhnt habe.

Wenn ich aber die schlechteren wegschieße, dann spiele ich das nächste Spiel auch noch mit voller Motivation und Power

Wie kann ich den schlechteren Gegner mitspielen lassen ohne danach nichts mehr zu können?

Liebe Grüße

NUmbsi

[Zigeuner]

Die meisten wollen aber lieber weggeschossen werden und keine Gnadenpunkte. Nichts ist schlimmer, als wenn der Gegner denkt er wird nicht für voll genommen.

Wenn du den Gegner unbedingt mitspielen lassen willst ohne dich selbst zu verschlechtern, spiele deine Aufschläge etwas harmloser, damit er zum anständigen Rückschlag kommt.
Bloß nicht anfangen seine zu langen Aufschläge zu schupfen oder locker reinzuschaufeln, ganz normal Eröffnen.

[crycorner]

Hi Numbsi,

ich bin auch nicht dafür, jemanden mitspielen zu lassen. Damit nimmst du dem die Möglichkeit, seinen Leistungsstand richtig einzuschätzen. Er könnte sich eventuell auch verarscht fühlen. Wenn Du "voll" spielst, kann es auch sein, dass er - zwar ohne Dich zu schlagen - über sich hinaus wächst und stolz darauf ist.

Und: Wenn Du rumlullst, wirst Du vielleicht eingelullt und läufst Gefahr zu verlieren.

LG,
crycorner

[Topspinpionier]

Ich weiß es man neigt dazu, beim Spiel gegen einen wesentlich schelchteren Spieler, 'locker' zu spielen. Aber ich finde der Gegner darf ruhig 'weggeschossen' werden, schließlich erwartet keiner Mitleid oder Solidarität. Wenn du die Möglichkeit hast, dann schmetter. Wenn du ihn wirklich 'mitspielen' lassen willst (obwohl 'mitspielen' irgendwie das falsche Wort ist) also anders ausgedrückt, so dass er was vom Spiel hat/lernt, dann versuche spinnige Topspins zu spielen und ihn rausblocken zu lassen. Aber grundsätzlich solltest du immer so gut/so spielen wie immer, denn dass ist der einzig richtige weg wenn du ihn als Spieler respektieren willst.

Mfg, der Topspinpionier

[Youkai]

Naja mitspielen lassen find ich schon OK aber es kommt drauf an wie man das macht.

Ich würde halt empfehlen nicht einfach nurnoch den ball rüber legen sondern eigentlich fast so spielen wie sonst auch nur villeicht was langsamer oder so dan kannste wenigstens deine normalen schläge ein wenig trainieren.
Das Problem das man nach dem rumgelule nicht mehr so gut ist liegt ja wirklich nur daran das man sein normales spiel nicht "trainiert" und nur son blödsin macht.

[Zuni]

Gegen schwächere Spieler nicht unbedingt die Angaben zu machen die er nun gar nicht zurück bringt und generell lockerer (wie in einem Trainingsmatch) zu spielen ist ok. Vom 'Rumgurken' hat der Gegner nämlich - abgesehen von 1-2 Punkten mehr - auch nichts. Erstens wird er merken, wenn man ihn nicht für voll nimmt und zweitens hat er so auch keine Möglichkeit etwas aus dem Spiel zu lernen.

[Obachecka]

Ich denke, man sollte da abwägen, wie wichtig das Spiel für einen selbst ist.

Geht es um 'was, dann kann man durchaus schonmal voll durchziehen, dann halt' ich sogar 'n 11:0 für "okay".

Ist's allerdings "nur" 'n Vorrundenspiel oder ähnliches und der Kontrahent wirklich chancenlos ist, kann man den Gegner tatsächlich auch schonmal mitspielen lassen, wobei das natürlich immer nicht gespielt aussehen darf. Sprich : 10:0 Führung und den Gegner dann durch stumpfes Ballwegschlagen auf 10:5 rankommen zu lassen ist moralisch wohl eher niederschmetternd als tröstend.

Eine solide Führung sollte man sich bei solchen Spielchen jedoch schon erarbeiten, bevor man dann mit dem "abgeben" anfängt. Kann sonst ins Auge gehen

[Tischtennisschlumpf]

Moin, moin,

für mich löse ich das "Problem" wie folgt:

Ich spiele zu 100% gegen einen schwächeren Spieler, setze aber Schläge/Techniken ein, die ich noch nicht so sicher beherrsche.


Es gibt Tage, da bin ich beim Training mit einem deutlich schlechteren froh, wenn Schluß ist. Und so gibt's beim abschließenden Trainingsspielchen keine Gnade. (Je höher ich ihn besige, desto eher bin ich fertig.)


Zudem: Selbst hatte als Kind gegen meinen Onkel immer wieder Tischtennis gespielt. Anfangs hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Geschenkt hatte er mir nix. Aber an diesen Gegner bin ich dann gewachsen (!).
Im Ergebnis habe ich es sehr, sehr geschätzt, dass mein Onkel mir nix schenkte.


Und zum Threadersteller: Sieht so aus, als ob du weder dem Gegner noch dir einen Gefallen tust, wenn du beim Turnier deinen Level "runterfährst".

Im Ergebnis ist es unmöglich, es allen recht zu machen: Die einen sind gefrustet, weil sie eine Packung abbekommen, die anderen sind froh, eine Packung abbekommen zu haben, weil sie zumindest als Gegner für voll genommen worden sind.

[Klaus123]

Wenn ich gegen sehr viel schwächere spiele, dann gebe ich mir einfach Handicaps, z.B. in dem ich extremes Risiko gehe und jeden Aufschlag von ihm mit maximaler Härte durchzuziehen versuche. Da macht eigentlich jeder Fehler, und so kommt der Gegner auch zu Punkten. ;-) Andere Handicaps sind auch möglich, z.B. Ballonabwehr spielen oder den Ball sehr spät und tief nehmen beim Topspin. Oder: alles mit der RH anziehen, auch aus der VH. Man kann sich die Hürde selbst beliebig hochsetzen, ohne den Ball einfach nur rüberzugeben, zu löffeln oder Baby-Topspin spielen zu müssen

[Gera]

wenn man im training ein spiel macht kann man ja vorher fragen ob man volle power geben soll/kann, da finde ich es kein problem.

in einem punktspiel oder turnier sieht es ganz anders aus falls es auch gegner sind die man nicht so gut oder gar nicht kennt, da sollte man sein programm runterspulen wie man es sonst immer macht.

vlt kann man auch etwas anders spielen, aber dennoch besser als der gegner, wie zum beispiel mit der rückhand verschiedene topspins ziehen und nicht immer wie gewohnt blocken oder schießen so kann man diese spiele als kleines training ansehen.