Habt ihr ein eindeutige Spielsystem und setzt ihr das auch um?

[martinspin]

Hi Leute

Da doch ca. 70% von euch mehr oder weniger ein klares Spielsystem spielen, gehe ich mal davon aus, dass ein solches schon Sinn macht.

Das ist nun meine 3. Saison, seit ich wieder begonnen habe zu spielen und dieser Punkt drängt sich mir einfach auf. Ich muss mich in der nächsten Zeit wirklich vertiefter mit der Frage nach meinem anzustrebenden Spielsystem auseinandersetzen.


Ich seh's auch in unserem Verein: Viele Hobbyspieler trainieren Konter und Schuss und im Spiel schupfen sie dann. Ich sehe schon von weitem, dass das nicht gut gehen kann. Die Erfahrung zeigt, dass das auch nicht erfolgreich ist.

Frage an euch...

Ab welchem Zeitpunkt ist es wichtig, sich ein klares Spielsystem zurechtzulegen und umzusetzen?

a) Innerhalb des ersten Jahres der "Tischtenniskarriere" (frühe Spezialisierung)
b) Nach ein bis zwei Jahren Grundausbildung zu allen wesentlichen Schlägen. (Erst Erfahrungen sammeln und dann entscheiden)
c) Das hat Zeit und kann warten, bis sich diese Frage einem Spieler aufdrängt. (Individuele Lösungen)
d)...
e)...


Gruss
Martin

[P.d]

antwort c....
ich z.b. fange jetzt mitten in der saison an, vh abwehr in mein spiel miteinzubauen...

[martinspin]

Hallo Leute

Hab gestern an einem Punktespiel wieder feststellen müssen, dass ich im entscheidenden 5. Satz auf Sicherheit spiele und tüchtig am schupfen und blocken bin.


Ich kann mir noch so vornehmen, aggressiv zu spielen, ich trau mich in etnscheidenden Momenten einfach nicht. Ich hatte auch schon bessere Tage, wo ich bis zum Schluss aggressiv spielte. Das ist wohl keine mentale Kiste sondern eine Psychische.

Ich denke OFF spielen ist stark von einer stabilen Psyche abhängig. Wenn mir die Spielstände zu wichtig sind, stelle ich halt auf ALL oder sogar DEF um. Ich brauche in diesem Punkt unbedingt Stabilität und eine völlige Loslösung von Spielständen, verlorenen Sätzen und Matches und von Phasen wo's nicht so doll läuft.

Frage an alle OFF-Spieler: Wie kriegt ihr eure Psyche in schwierigen Situationen oder Phasen in den Griff?

Gruss
Martin

[mastermind777]

Zitat von martinspin

Ab welchem Zeitpunkt ist es wichtig, sich ein klares Spielsystem zurechtzulegen und umzusetzen?

Dafür ist es nie zu spät !

[martinspin]

Hi mastermind777

Zitat von mastermind777

Dafür ist es nie zu spät !

Seh ich auch so!

Nochmals zu Charakteristik des OFF- und ALL- Spielers. Der OFF-Spieler darf einfach nicht nach ein paar verzogenen Bälle aufhören zu ziehen. Er sollte zwar die Technik differenzieren (später ziehen, langsamer ziehen, sicherer ziehen, etwas weiter hinten stehen usw.) aber niemals sollte er sein Spielsystem ändern. Der ALL-Spieler ist da recht variabel und passt sich dem Gegner und der eigenen Tagesform an, weil er sowohl Stärken in der Defensive und Offensive hat.

Gruss
Martin

[Noppenklopper]

Ich spiele das "Gotsch-System": Mischmasch.
Oder wie ich es gerne bezeichne: situativ-adaptiv.

[martinspin]

Hi Noppenklopper

Zitat von Noppenklopper

Ich spiele das "Gotsch-System": Mischmasch.
Oder wie ich es gerne bezeichne: situativ-adaptiv.

Danke für die Anregung. Bei der nächsten Umfrage nehme ich das Gotsch-System mit in die Auswahl.

Gruss
Martin

PS Was zum Teufel ist den Gotsch?

[fresh-clue]

Zitat von martinspin

PS Was zum Teufel ist den Gotsch?

Kennst du die wirklich nicht ?

Gruß und Tschüss !
fresh-clue

[Jancsi]

Zitat von fresh-clue

Kennst du die wirklich nicht ?

Gruß und Tschüss !
fresh-clue

Hmm, stimmt, die kennt man doch eigentlich

Ich glaube immer mehr, dass martinspin gar kein OFF-, sondern schlicht und einfach ein typischer ALL-Spieler ist. Aber das ist doch auch kein Problem. Warum unerreichbaren Idealen nachrennen? Man sollte meiner Meinung nach nicht zu sehr versuchen, ein seinem eigentlichen Naturell widersprechendes Spielsystem zu adaptieren, das geht in den meisten Fällen schief. Ich z.B. hab mir zwischenzeitlich auch mal überlegt, zum Störspieler mit glatter Noppe zu mutieren, aber das ist einfach nicht mein Ding, schon rein intuitiv neige ich eben dazu, etwas weiter nach hinten zu gehen und von dort aus zu agieren, sei es nun mit Unterschnittabwehr, oder mit Gegenziehen. Na und? Mir macht es Spaß, und wenn man dann mal ein Spiel verliert, dann war der Gegner halt besser, ach ja, und die Zuschauer haben auch noch was davon


Gruß,

Jancsi

[Spinshot]

Zitat von martinspin

Hallo Leute

Hab gestern an einem Punktespiel wieder feststellen müssen, dass ich im entscheidenden 5. Satz auf Sicherheit spiele und tüchtig am schupfen und blocken bin.


Ich kann mir noch so vornehmen, aggressiv zu spielen, ich trau mich in etnscheidenden Momenten einfach nicht. Ich hatte auch schon bessere Tage, wo ich bis zum Schluss aggressiv spielte. Das ist wohl keine mentale Kiste sondern eine Psychische.

Ich denke OFF spielen ist stark von einer stabilen Psyche abhängig. Wenn mir die Spielstände zu wichtig sind, stelle ich halt auf ALL oder sogar DEF um. Ich brauche in diesem Punkt unbedingt Stabilität und eine völlige Loslösung von Spielständen, verlorenen Sätzen und Matches und von Phasen wo's nicht so doll läuft.

Frage an alle OFF-Spieler: Wie kriegt ihr eure Psyche in schwierigen Situationen oder Phasen in den Griff?

Gruss
Martin

Die Lösung setzt schon früher an. Agressiv spielen ist eine Sache, aber in entscheidenden Momenten den entscheidenden Ball - mit dem damit verbundenen Risiko - zu spielen, kann man vielleicht lernen. Ich bin mir da aber nicht sicher.
Ich habe da kein allgemeingültiges Rezept. Bei mir war das ein bisschen anders, trotzdem ist da ein wichtiger Punkt.

Irgendwann habe ich in meiner Mannschaft Platz für junge Spieler gemacht und 2 Klassen tiefer gespielt. Fand ich spielerisch nicht so prickelnd und weil es mir so wurscht(!) war, habe ich einfach nur noch bedingungslos offensiv gespielt. Seit dem spiele ich halt so und bin seit dem auch völlig(!) frei von dem Umstand, dass der kommende Ball das Spiel entscheiden könnte. In der nächsten Stufe war es dann so, dass ich in solchen Situationen schon auf den entscheidenden Ballwechsel hinspielte. Risiko interessiert mich dann nicht mehr, weil ich solche Gelegenheiten zu oft für mich entscheiden konnte und Bälle auf Spielgewinn spiele, die ich sonst nur mit hoher Fehlerquote hinkriege.
Es macht mir übrigens garnichts(!), wenn es schief geht.

Selbst wenn ich schlecht spiele und komme so weit, spiele ich wieder mit Risiko. Für mich lohnt sich das in der Summe immer.

Ich bin davon überzeugt es ist Charaktersache. meine TT-Laufbahn begann ich als Abwehrspieler mit VH-Rotationsspins. In entscheidenden Momenten war ich passiv dem Tun des Gegners ausgesetzt. Das hat mehr in mir gefressen als schlimm schlecht zu spielen. Ich muss es selbst tun oder so riskant auf (relativ) hohem Niveau spielen, dass des Gegners Fehler kommt.

Das kann nicht allgemein gültig sein! Ich frage mich eh, wieso Du nicht dein ALL/OFF Spiel in Gänze akzeptierst (mit den Stärken und Schwächen) bzw. nicht spielst wonach dir ist!
Letzteres geht nicht immer, ich hatte immer den Drang ein Spiel zu kultivieren, das sich als Spielen bezeichnen lässt. Leider ist es grundsätzlich vergeblich, ich kann es einfach nicht! Aber den Killerball und kurzfristig über meine Verhältnisse spielen, das kann ich. Das hätte man sogar schon in der Jugend sehen können, aber wegen meiner üblicherweise schlechten Kontrolle bekam ich langsames, "kontrolliertes" Material und spielte in der Not und mit der Absicht zu "Spielen" Abwehr. Meine heutige Stärke Block/Konter war schon wegen des Spielsystems, aber auch Materials lange einfach nur ein Totalschaden. Dumm gelaufen, aber es ist nur Hobby und mehr als im Bezirk spielen wäre es eh nie geworden.

Gruß, Nik