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  #1  
Alt 04.09.2005, 22:43
Benutzerbild von Sven M.
Sven M. Sven M. ist offline
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Sven M. befindet sich auf einem absteigenden Ast (Renommeepunkte nur noch im Bereich +10)
Warum LN für klassische Verteidigung?

Hi,
immer wieder liest man im Forum, dass griffige LN für klassische Verteigung sehr gut geeignet sind.
Da ich zur Zeit immer mal wieder Verteidigung als taktische Variante gegen enorm starke Gegner trainiere, habe ich mir versuchsweise mal den Schläger eines Vereinskameraden geliehen. Auf dem Andro SC Def waren ein Chop+Drive und ein Andro LP-22 (griffige LN) montiert.
Ich hatte eigentlich keine Probleme bei der Umstellung in der Verteidigung von NI (HP@ fett frisch) auf griffige LN.
Was mir allerdings aufgefallen ist, ist dass mein Trainingspartner die Abwehrbälle viel leichter nachziehen, ja teilweise sogar schießen konnte, wobei er die Abwehrbälle mit NI teilweise schon beim ersten Nachziehen ins Netz zog.

Das ist für mich das eindeutige Anzeichen dafür, dass ich mit der Noppe weniger Schnitt erzeugen konnte, als mit dem NI-Belag. Wenn das nicht nur bei mir so ist, macht es doch keinen Sinn, LN als Verteidiger zu spielen.

Ist das der Normalfall? Ist es von der Technik abhängig? Erzeugen "wahre Verteigungskünstler" mit griffigen LN mehr Schnitt als mit einem NI-Belag?
__________________
...weil ich's kann.
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  #2  
Alt 05.09.2005, 03:34
Benutzerbild von Bow
Bow Bow ist offline
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Bow ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Hm, keine schlechte Frage. Was Du aber auch beachten musst, ist eben die Variation. Damit meine ich, dass der Abwehrer mit der LN einen grundsätzlich andren Belag auf einer Seite hat (meist ja RH), als auf der anderen (meist ja NI).

Und weiterhin liegst Du mit Deiner Vermutung schon ganz richtig, "wahre Verteidigungskünstler" können oft sehr bösen Schnitt reinhacken mit ner guten Noppe. Technik ist hier absolut entscheidend.
Es gibt natürlich auch welche, da ist der Schnitt mit der LN nicht so berauschend, aber man kann ja auch drüberreißen...
Und wenn dann noch per Technik zwischen viel und wenig Schnitt mit der Noppe variiert werden kann, dann wirds schon haarig.

Für am Wichtigsten halte ich aber immer noch, dass sich die Schnittarten und -stärken auf RH und VH nicht zu sehr gleichen, wenn sie denn nicht sowieso ans Maximum gehen. Das setzt einen viel größeren Erfahrungsprozess des Angreifers während des Spiels in Gang.
Und sollte ihm eine Seite einfach zu krass sein und er dann hauptsächlich eine Seite anspielt, hat der Abwehrer auch wieder einen antizipatorischen Vorteil...
__________________
Wer die Suche benutzt, ist nur zu faul einen neuen Thread zu eröffnen.
Tibhar Aurus/Avalox J-Power/Andro Hexer Duro
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  #3  
Alt 05.09.2005, 07:03
Ludwig Ludwig ist offline
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Ludwig ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Da bei Abwehrschlag auf Unterschnitt die Rotationsrichtung beibehalten wird, kann man diesen Schlag auch mit einem nichtgriffigen Belag spielen. Je griffiger der Belag ist (glatte Langnoppen -> Anti -> griffige Langnoppen -> kurze Noppen -> Noppeninnen), je mehr Schnitt kann theoretisch mit einem technisch guten Schlag erzeugt werden. Je griffiger der Belag ist, je empfindlicher reagiert er allerdings auch auf den ankommenden Schnitt. Daher kommt es dann zu einer deutlich höheren Fehlerquote, man bringt beim gleichen technischen Können mit dem griffigen Belag weniger Bälle auf den Tisch zurück. Ein klassischer Abwehrspieler lebt aber, da er nicht das Tempo in dem Maße erhöhen kann wie ein Angreifer (zu dicke und schnelle Beläge verringern ebenfalls die Sicherheit und sind technisch schwiieriger zu beherrschen) und weil seine Platzierungen infolge des größeren Tischabstandes deutlich weniger überraschend sind, hauptsächlich von seiner geringeren Fehlerzahl. Er muß alle Bälle auf den Tisch zurück bringen und darauf vertrauen, das der nicht so sichere Angreifer irgendwann den Fehler macht. Da viele Spieler technisch auf der Rückhand etwas schwächer sind und weil eine gewisse Variation des Dralls in den ankommenden Bällen die Fehlerquote des Angreifers zusätzlich erhöht, spielen die meisten Abwehrspieler auf der Rückhand kurze oder lange Noppen. Die glatten Noppen, die nahe am Tisch oft zu Fehlreaktionen eines schwachen Angreifers führen, wenn dieser auf die Bewegung und nicht auf seinen eigenen Drall reagiert, sind für einen klassischen Abwehrer nicht so geeignet. Dieser spielt meist weiter vom Tisch entfernt und kann mit den zu glatten Belägen den eigenen Drall nicht genügend variieren. Gegen einen etwas besseren Angreifer führt das dann schnell zum harten Abschuß, der nicht retournierbar ist. Abwehrspieler mit kurzen Noppen drehen ihre Schläger praktisch nie, viele gute Abwehrspieler (z.B. Kim Kyung Ah, Joo) mit langen Noppen drehen ebenfalls nicht, um die eigenen Fehlerquellen durch die unterschiedlichen Beläge zu vermeiden.
Auf der Vorhand werden fast ausschliesslich sehr griffige und nicht zu schnelle Beläge gespielt. Damit ist bei entsprechender Schulung eine ausreichende Sicherheit in der Abwehr möglich, man kann Gegenangriffe spielen und selbst soviel Schnitt in die Bälle bringen, das ein harter, platzierter Schuß ein größeres Risko für den Angreifer als für den Abwehrer bedeutet. Oft wird von der Vorhandseite mit den griffigen Noppen-Innen auch die Ballon-Abwehr eingestreut (dies ist mit einem nicht griffigen Belag die Aufforderung zum Abschuß), da man gegen harte Bälle durch die hohe Flugkurve mehr Zeit hat, sich neu zum Tisch zu positionieren. Der unterschiedliche Drall (vorwärts statt rückwärts wie sonst) hat zusätzlich einen negativen Einfluß auf die Sicherheit des Angreifers. Mit nicht so griffigen Belägen auf beiden Seiten wäre die eigene Sicherheit vielleicht etwas höher, aber für einen Abwehrspieler ist es absolut notwendig, auch selbst starken Drall in die Bälle bringen zu können.
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  #4  
Alt 05.09.2005, 08:06
Taugenichts Taugenichts ist offline
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Taugenichts ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Harte, aggressive und in der Rotation variierte Topspins in die Rückhand des Abwehrers können mit LN einfacher retourniert werden, v.a. geraten die Bälle im Vergleich zu NI viel seltener deutlich zu hoch.

Das gälte im Prinzip auch für die VH, hier gibt's aber zwei Vorteile, die den Einsatz des NI-Belages auf dieser Seite favorisieren:
- der Treffpunkt ist natürlicherweise weiter vom Tisch entfernt als mit der RH
- die Freiheitsgrade in der Schlagausführung sind grösser (analog zum VH-Topspin des Angreifers; das "technische Prozessfenster" ist quasi grösser)

Im weiteren ist wie schon erwähnt der TS als Hauptagriffsschlag auf der VH einfacher zu spielen, eine einigermassen anständige Tischabdeckung ist eher zu erreichen.

Daher spielen die meisten Abwehrer die LN auf der RH. Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Dr. Strangelove
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  #5  
Alt 05.09.2005, 10:52
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newTTon newTTon ist offline
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newTTon ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Zitat:
Zitat von Ludwig
Je griffiger der Belag ist (glatte Langnoppen -> Anti -> griffige Langnoppen -> kurze Noppen -> Noppeninnen), je mehr Schnitt kann theoretisch mit einem technisch guten Schlag erzeugt werden.
Stimmt die Reihenfolge tatsächlich so? Ich hätte die Kurznoppen rein aus Gefühl irgendwo ganz weit hinter den NI eingeordnet, so schätzungsweise kurz vorm Anti...aber ich kenn mich in der Hinsicht auch nicht wirklich aus; meine Frage als kleines OT: Wie ist die pauschale Griffigkeitstabelle bei Belägen? So wies Ludwig geschrieben hat
__________________
Isaac Newton, 4.1.1643 (Woolthorpe) - 31.03.1727 (Kensington), gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Er hatte entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung von Astronomie, Physik und Mathematik und hatte leider noch nicht das Glück, nichtlustig.de zu kennen.
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  #6  
Alt 05.09.2005, 12:50
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AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Danke für die Antworten bisher.
Nach den Ausführungen erscheint mir die ganze Sache schon ein bisschen logischer!
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...weil ich's kann.
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  #7  
Alt 05.09.2005, 13:59
Benutzerbild von 00-Bauer
00-Bauer 00-Bauer ist offline
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AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Das mit dem Anti bin ich mir nicht ganz sicher. Es gibt ja unterschiedliche. Deswegen könnten sie vll. mehr Schnitt erzeugen als Noppen-Außen-Beläge. Bei denen kommt es auf die Breite der Noppenköpfe und die Griffigkeit an.
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K L & dull
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  #8  
Alt 05.09.2005, 15:53
Rudi Endres Rudi Endres ist offline
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AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Ein Aspekt wurde noch nicht genannt. Mittlerweile sind viele Angreifer an die LN auf der RH des Gegners gewöhnt. Müssen sie dann plötzlich gegen Schnitt (NI) spielen, haben sie Probleme. Wer gegen LN auf der RH des Gegners gut spielt, trifft noch lange nicht gegen LN auf der VH. Wir alle haben uns bestimmte Bewegungsmuster antrainiert, die wir unter Stress nur schwer ändern können.
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  #9  
Alt 05.09.2005, 17:35
Benutzerbild von difu
difu difu ist offline
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difu ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

auch in diesem fall hätte die suchfunktion einiges zutage gebracht:

http://www.tt-news.de/forum/showthread.php?t=23315
http://www.tt-news.de/forum/showthread.php?t=25324
__________________
Wenn andre klüger sind als wir, das macht uns selten nur Plaisir,
doch die Gewissheit, dass sie dümmer, erfreut fast immer.

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.

(Wilhelm Busch)
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  #10  
Alt 05.09.2005, 17:44
Todesnoppe Todesnoppe ist offline
Noppenflüsterer
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AW: Warum LN für klassische Verteidigung?

Zitat:
Zitat von Ludwig
Auf der Vorhand werden fast ausschliesslich sehr griffige und nicht zu schnelle Beläge gespielt. Damit ist bei entsprechender Schulung eine ausreichende Sicherheit in der Abwehr möglich, man kann Gegenangriffe spielen und selbst soviel Schnitt in die Bälle bringen, das ein harter, platzierter Schuß ein größeres Risko für den Angreifer als für den Abwehrer bedeutet. .
deswegen halte ich auch zwei sehr griffige NI Beläge für Def-Spieler für eine sehr erfolgversprechende Variante!!
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